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Grußwort zum Knivsbergfest

Anke Meyer auf dem Knivsbergfest 2018, © Karin Riggelsen, Der Nordschleswiger
Jedes Jahr feiert die deutsche Minderheit in Nordschleswig ein Volks- und Sportfest auf und um den Knivsberg. Lesen Sie hier die Rede der Gesandten Anke Meyer, Minderheitenbeauftragte der Deutschen Botschaft in Kopenhagen.
Es gilt das gesprochene Wort.
Liebe Nordschleswiger, Liebe Gäste, es ist schön, wieder hier zu sein! Ich habe das Knivsbergfest vom letzten Jahr noch in bester Erinnerung und ich bin sicher, dass es auch in diesem Jahr ein voller Erfolg wird!
Die einzigen Unsicherheitsfaktoren am heutigen Tage sind, jedenfalls soweit ich das überblicken kann: das dänische Wetter und die deutsche Nationalmannschaft. Weder das eine noch das andere wird man aber dem Jugendverband oder dem Knivsberg zur Last legen können.
Herzlichen Dank und große Anerkennung deshalb schon jetzt all denen, die seit langem und mit großem Engagement auf den heutigen Tag hingearbeitet haben! Der Tag, auf den die Botschaft zusammen mit anderen in den letzten Wochen intensiv hingearbeitet hat, liegt bereits hinter uns.
Nicht zuletzt bedingt durch die außergewöhnlich lange Zeit der Regierungsbildung in Berlin haben die Dinge dort etwas länger gebraucht als hier in der Region. Aber es gilt bekanntlich, was lange währt, wird gut!
Und so freut es uns außerordentlich, dass Bundesaußenminister Heiko Maas und sein dänischer Amtskollege Anders Samuelsen ihr erstes bilaterales Treffen vor zehn Tagen in Berlin vor allem auch dazu genutzt haben, um für das Jahr 2020 ein „Deutsch-Dänisches Kulturelles Freundschaftsjahr“ anzukündigen, für das sie gemeinsam die Schirmherrschaft übernehmen werden. Heiko Maas dazu wörtlich:
Die deutsch-dänischen Beziehungen waren nie besser als heute. Deutschland und Dänemark sind gute Nachbarn und enge, vertrauensvolle Partner in Europa und der Welt und das Verhältnis der Minderheiten beiderseits der Grenze gilt als vorbildlich. Daher freut es mich besonders, dass wir diese deutsch-dänische Freundschaft im Jahr 2020 in beiden Ländern feiern werden.
Wiedervereinigung, Geburtsstunde der Minderheiten, deutsch-dänische Freundschaft – dies sind nur drei der möglichen Blickwinkel auf das kommende Jubiläumsjahr. Ich glaube, gerade aus der Vielzahl der Erzählungen kann etwas ganz Besonderes entstehen, das sowohl das Miteinander im Grenzland als auch das Verhältnis zwischen Deutschland und Dänemark insgesamt noch einmal vertiefen und bereichern kann. Hinrich Jürgensens Idee eines gemeinsamen Geschichtsbuches, wie es schon mit Polen und Frankreich existiert, finde ich in diesem Zusammenhang außerordentlich spannend.
Auch freue ich mich natürlich sehr mit Euch, liebe Nordschleswiger, dass nun auch Kopenhagen den Aus- und Umbau des Deutschen Museums in Sonderburg unterstützen will. Euer Leuchtturmprojekt für 2020 wird damit zu einem echten Gemeinschaftsprojekt! Allerdings frage ich mich manchmal, unter welchen Rahmenbedingungen das Jahr 2020 hier im Grenzland wohl begangen werden wird:
Werden wir immer noch „vorübergehende“ Grenzkontrollen haben? Werden wir Europäer auf dem Fundament unserer gemeinsamen Werte wieder enger zusammengerückt sein? Oder werden wir uns im Streit über Fragen von Asyl und Migration noch weiter voneinander entfernt haben? Ich weiß es nicht.
Was ich weiß, ist, dass es weiterhin vollen Einsatz erfordern wird, um das durch und in Europa Erreichte zukunftsfest zu machen. Auch hier im deutsch-dänischen Grenzland, das so vielen ein Vorbild ist.
Der Bund Deutscher Nordschleswiger hat sich gerade für die nächsten Jahre neu aufgestellt, bzw. seine bewährte Aufstellung für die kommenden Jahre mit beeindruckendem Votum bestätigt.
Dazu auch auf diesem Wege noch einmal die herzlichsten Glückwünsche – an Dich, lieber Hinrich Jürgensen, aber natürlich auch an Olav Hansen und Marion Petersen. Auch die Botschaft freut sich sehr auf die weitere Zusammenarbeit mit Euch!
Danke schön!